Tag 2 - Luss (Loch Lomond)
Wetter: bedeckt, 17°C. Es ist 9:15 Uhr (GMST) (Achtung: Uhren um eine Stunde zurückstellen nicht vergessen!) und wir fahren von Bord. Nach einer ruhigen Nacht und einem ausgiebigen Frühstück am mitgebuchten Frühstücksbuffet reihen wir uns ein in den gefürchteten britischen Linksverkehr. Aber mal ehrlich – alles halb so schlimm. Die Beschilderungen und die Beschriftungen auf der Straße sind vorbildlich und erleichtern uns die Umstellung enorm. Außerdem fahren die Briten deutlich entspannter und zurückhaltender als man das aus Deutschland gewohnt ist. Nach wenigen Kreisverkehren haben wir den Dreh raus und rollen in Richtung „Hadrianswall“, unserer ersten „Pflichtstation“ in England. Bei „Chesters Roman Fort“ an der B6318 halten wir das erste Mal an und besichtigen die Reste eines der zahlreichen Forts entlang der historischen Grenzbefestigung.
Inzwischen zeigen sich die ersten blauen Lücken am Himmel, das Wetter wird immer schöner und die Temperatur steigt am Nachmittag auf 21°C. Wir fahren weiter nach „Gretna Green“ an der heutigen englisch-schottischen Grenze. Da dieser kleine Ort auch schon Ende Mai hoffnungslos mit Touristen überlaufen ist nutzen wir erstmalig die Vorteile eines Wohnmobils und genießen dort in Ruhe unsere erste Teatime auf britischem Boden.
Danach geht’s auf die M74 und in zügiger Fahrt durch Glasgow durch zu unserem ersten Campingplatz in Luss am Loch Lomond. Kurz vor dem Ziel machen wir noch einen kurzen Stopp am „Dumbarton Castle“, sind allerdings etwas enttäuscht, da es vom Aufbau her eigentlich kein „richtiges“ Castle und zudem auch noch komplett eingerüstet ist. Der Blick über das Spielfeld des „Dumbarton Bowling Club“ und den Firth of Clyde ist allerdings wunderschön. Interessant ist, dass man in Schottland unter „Bowling“ offenbar etwas ganz anderes versteht - das ist hier eher mit Boule vergleichbar.
Um halb sechs abends erreichen wir den vorgebuchten Campingplatz „Luss Camping and Caravan Club Site“. Dieser Platz gehört zum „Camping and Caravan Club“ in Großbritannien und wir hatten uns im Vorfeld die einjährige Mitgliedschaft besorgt, um dort und später auf einigen anderen Plätzen dieser Vereinigung zu übernachten. Im Nachhinein hätten wir uns diese Ausgabe sparen können. Bis auf diesen ersten Platz hat keiner von den anderen nach unserem Ausweis gefragt und wir haben problemlos überall einen Stellplatz bekommen. Aber da wir die erste Nacht vorbuchen wollten und routentechnisch diesen Campingplatz in Luss ausgesucht hatten, blieb uns keine andere Wahl; buchen ohne Mitgliedschaft war dort nicht möglich. Und als WoMo-Neulinge in unserer ersten Nacht in einem fremden Land frei stehen ... das hatten wir uns im Vorfeld dann doch noch nicht zugetraut. Jetzt wissen wir, dass das überhaupt kein Problem gewesen wäre.
Nach einer kleinen Radtour durch den netten Ort und einem Imbiss am Seeufer klingt der erste Abend in Schottland sehr idyllisch aus. Wir haben natürlich die Chance genutzt und unsere ersten Geocaches auf schottischem Boden gesucht (und gefunden!).
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