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Tag 14 - Edinburgh

10. Juni 2016 (Freitag)

Wetter: Regen, 11°C: Premiere – es regnet beim Aufwachen, das hatten wir die gesamten zwei Wochen nicht. Zum ersten Mal kramen wir die bisher nicht genutzten wärmeren Anziehsachen aus den Schränken und nehmen den Regenschirm mit. Heute wollen wir als erstes das berühmte Edinburgh-Castle besichtigen. Es ist für uns zu diesem Zeitpunkt quasi kostenlos, da sich unser Explorer-Pass durch unsere verschiedenen Besuche rentiert hat bzw. durch den geplanten Besuch der Melrose-Abbey morgen rentieren wird. Tja, sonst hätten wir uns wahrscheinlich auch geärgert… Ähnlich wie beim Stirling-Castle lohnt sich die Besichtigung nur bedingt, es sei denn man beginnt in Schottland mit diesem Bauwerk, hat noch keine Castle zum Vergleich und hat Spaß an überfüllten Räumen, die nur bedingt mit Möbeln und Erklärungen bestückt sind. Aber das ist sicherlich Geschmackssache und unsere subjektive Beurteilung.

Netterweise gibt es für uns dann doch noch ein Highlight, welches den Besuch im Nachhinein lohnenswert gemacht hat: Plötzlich wird ein Teilbereich vom Personal abgesperrt und eine Abordnung scheinbar wichtiger Personen bekommt eigens hingestellte Sitzplätze zugewiesen. Dann erscheint ein Piper im vollen (hochwertigen) Ornat und eine qualitativ genauso hochwertig aufspielende Kapelle im traditionellen Kilt mit Lodenumhang (wegen des launigen Wetters) spielt auf. Auf unsere Nachfrage beim Personal erfahren wir, dass bei Geburtstagen der Royal Family immer dieses Prozedere durchgeführt wird inklusive Salutschüssen aus einer der Kanonen. Anlass an diesem Tag: Prinz Philipp feiert seinen 95. Geburtstag – na dann, herzlichen Glückwunsch!

Nach dem Besuch des Castles nehmen wir den Bus zum Ocean Terminal, um uns die HMY Britannia anzusehen. Dort befindet sich zu unserer Überraschung ein sehr großes Einkaufszentrum, in dessen oberer Etage sich das Visitor Centre für die Besichtigung der früheren Yacht von Queen Elisabeth II. befindet. Die 15£ pro Person sind uns zu viel, wir machen Teatime im Starbucks und beobachten die durch die Läden hetzenden Menschenmassen – wir sind so entschleunigt, dass wir unseren Spaß daran haben…

Mit dem Bus geht es weiter zum Hollyrood House und wir wandern auf dem angrenzenden Hügel hinauf zu „Arthur’s Seat“. Der Blick von hier oben auf Edinburgh ist fantastisch und leider nicht vernünftig mit der Kamera einzufangen. Der Wind fegt hier allerdings dermaßen, dass wir das erste Mal hochgeschlossen und Frau Neersianerin mit Stirnband (!) rumlaufen. Mehr als 15°C hat das Thermometer heute nicht angezeigt und wir sind durch die letzten zwei Wochen diese Temperaturen offensichtlich nicht mehr gewohnt. Wieder unten angekommen werfen wir noch einen Blick auf die wirklich außergewöhnliche Architektur des schottischen Parlaments und fahren mit dem Bus zurück zum Campingplatz. Unseren letzten Abend verbringen wir gemütlich im Wohnmobil und gehen früh schlafen. Irgendwie können wir uns zu nichts mehr aufraffen, da die Abreise naht und jeder seinen Gedanken nachhängt.