Mit dem Wohnmobil nach Dänemark
Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt.
So oder so ähnlich könnte man unsere diesjährigen Reisepläne umschreiben, denn eigentlich hatten wir völlig anders geplant.
Ursprünglich sollte es dieses Jahr wieder nach Schottland gehen. Nachdem wir bereits 2016 diese wunderschöne Land zwei Wochen lang mit einem gemieteten Campervan bereist hatten, wollten wir in diesem Jahr drei Wochen mit unserem inzwischen eigenen Wohnmobil dort hin.
Aber Pustekuchen - die Corona-Pandemie hat uns einen ordentlichen Strich durch die Rechnung gemacht.
Nachdem zunächst sogar die Fährverbindung zwischen Amsterdam und Newcastle eingestellt war und man bei der Einreise ins Vereinigte Königreich auch noch zwei Wochen in Quarantäne musste, hatten sich die Bedingungen im Sommer dann doch geändert, so dass einer Reise eigentlich nichts mehr im Wege stand.
Eigentlich ... aber wir hatten eine gute Handvoll Campingplätze im äußersten Norden Schottlands angeschrieben und um Informationen zu Öffnung und Bedingungen sowie um eine Einschätzung der Situation aus Sicht der lokalen Bevölkerung gebeten. Und die hat dann letztendlich den Ausschlag gegeben uns gegen Schottland zu entscheiden. Die Infrastruktur im Norden Schottlands ist einfach eine andere als in unseren heimischen Ballungsräumen. Wenn man eine Stunde zum nächsten Arzt und drei Stunden zum nächsten größeren Krankenhaus fahren muss ist es verständlich, dass die Bevölkerung im Moment auf Touristen durchaus verzichten kann .
Und da wir auf keinen Fall nicht willkommen sein möchten, haben wir Schottland auf 2021 verschoben und uns eine Alternative gesucht.
Aber wohin dann? Die Auswahl war erschreckend begrenzt: potentielle Reiseziele waren entweder aufgrund der Corona-Pandemie als Risikogebiet ausgewiesen oder hoffnungslos überfüllt, weil sich auch die Menschen, die normalerweise Fernreisen unternehmen, auf die verbliebenen möglichen Urlaubsregionen verteilten.
Nach längerer Überlegung fiel unsere Wahl auf Dänemark – genauer gesagt Jütland. Wir entschieden, dass ein entspanntes Cruisen mit spontaner Stellplatzwahl in diesem Jahr nicht möglich wäre und wählten also im Vorfeld vier Campingplätze für jeweils fünf Nächte aus, die wir in unserem dreiwöchigen Urlaub ansteuern wollten.
Beginnend in Esbjerg an der Nordseeküste kurz hinter der deutschdänischen Grenze, weiter nach Stenbjerg beim kleinen Fischerdorf Nørre Vorupør, dann hoch nach Tvensted zwischen Hirtshals und Skagen an der Nordspitze Jütlands und wieder Richtung Süden nach Saksild an der Ostseeküste in der Nähe von Aarhus. Dies sollte unsere diesjährige Route sein und wir freuten uns drauf - obwohl oder gerade weil wir uns spontan umentscheiden mussten und wir kaum Zeit zur Vorbereitung auf Land und Leute hatten.
So viel sei vorab gesagt - es wurde ein toller, sehr entspannter Urlaub !